Audio-Guide

Spaziergang um das Schloss –
eine Audio-Führung

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Das Teetürmchen, ein Hundefriedhof, der Blick ins Jagsttal, aber auch die verwunschenen Ecken im Schlosspark – ein Spaziergang rund um Schloss Langenburg hält so manche Überraschung bereit. Und an heißen Tagen finden unsere Gäste in unserem Laubengang ein kühles Örtchen.

Audio-Guide Schloss-Spaziergang

Unser Audioguide-Spaziergang führt Sie mit zahlreichen Informationen in einem Rundgang ums Schloss. An 9 Stationen befinden sich QR-Code-Schildchen, die Sie mit einem Smartphone abscannen können.

01 – Begrüßung am Schloss

M: Herzlich willkommen vor den Toren des Schlosses Langenburg!

F: Wir freuen uns, Sie heute mit auf einen Spaziergang rund um unser Schloss nehmen zu können. Wir führen Sie durch unsere fürstliche Gartenanlage mit Pflanzen und Bäumen, die einst zur englischen Parklandschaft gehörten. Sie werden auf ein verwunschenes Teetürmchen stoßen und auf eine tierisch schöne Gedenkstätte.

M: Die Geschichte unseres Schlosses geht bis auf die Stauferzeit im 12. Jahrhundert zurück. Seit dem 13. Jahrhundert ist Schloss Langenburg im Besitz der Fürstlichen Familie zu Hohenlohe. 1610 machte Graf Philipp Ernst die Burg zu seiner Residenz und ließ sie zum Renaissance-Schloss ausbauen.

F: Eineinhalb Jahrhunderte später, zwischen 1757 und 1759, wurden Teile des Schlosses im Barockstil umgebaut. Der Ostflügel, auf den Sie schauen, erhielt seine fast klassizistisch anmutende Fassade. Schauen Sie mal nach oben. Dort sehen Sie am Giebel die für ein Schloss ungewöhnliche Jahreszahl 1966.

M: Es ist die Jahreszahl des Wiederaufbaus. Denn im Januar des Jahres 1963 zerstörte ein Großbrand den gesamten Ostflügel und einen Teil des Nordflügels.

02 – Schießplatz

M: Der Hutzelturm mit seinem kecken roten Hut markiert die hintere Ecke der Schlossmauer, hinter der sich der Nordflügel mit Schlossbibliothek, privaten Wohnräumen und Gästewohnungen befindet.

F: Auf der Fläche vor dem Schloss fanden früher Schießübungen und Wettbewerbe statt. Daher der Name Schießplatz. Die fürstlichen Familien nutzten ihn später auch für sportliche Aktivitäten, unter anderem spielten sie hier Tennis. Ein historisches Bild des Schießplatzes sehen Sie auf der Tafel. Die Steinbank, die Sie auf einem anderen Foto sehen, steht heute im Eingangsbereich des Schlosses auf der linken Seite.

M: An den Schießscharten im Turm erkennt man noch heute, dass die Burg einst eine Verteidigungsanlage war. Aus ihnen wurde nicht nur scharf geschossen, sondern mitunter auch Teer und Pech gegossen, um das Schloss vor Angreifern zu schützen.

F: Heute ist der Schießplatz ein durch und durch friedlicher Ort, an dem auch Falken und Dohlen in harmonischer Koexistenz leben.

M: Zu Ihrer nächsten Station, dem Teetürmchen, gelangen Sie, wenn Sie dem Weg folgen und dann die Stufen der rechten Treppe nehmen.

F: Die linke Treppe führt zum Schloss hinauf. Hinter der Schlossmauer liegt der Zwinger, ein ehemaliger Verteidigungsstützpunkt. Der Weg hinauf lohnt sich nicht, denn die Tür ist lediglich der Ausgang, durch den Sie das Schloss nach einer Führung verlassen.

03 – Teetürmchen

F: Und wieder so ein verwunschenes Türmchen! Hören Sie seine Geschichte!

M: Anfang des 19. Jahrhunderts, nachdem die Fürsten von Langenburg ihre Souveränität verloren hatten, fingen sie wieder an, sich auf ihre Heimatschlösser zu besinnen. Sie verbrachten viel Zeit mit Gartengestaltung und Gartenplanung. Fürst Karl Ludwig war der Erste, der sich nach der Barockzeit noch einmal an die Umgestaltung des Schlosses wagte. Er holte große Gartenplaner und romantische Landhausarchitekten nach Langenburg, unter anderem den Hofarchitekten Johann Gottfried Klinsky. Nach seinen Plänen sollte die Gartenanlage wie ein englischer Landschaftsgarten umgestaltet werden. So wie es damals in Mode war.

F: Viele dieser Pläne wurden umgesetzt, die meisten jedoch erst unter Fürst Herrmann ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch seinen Hofgärtner Lebl.

M: Das Teetürmchen wurde für die Fürstin und die Prinzessinnen gebaut, sodass sie ein wenig Abwechslung zum Alltag im heimischen Schloss hatten. Hier hatten sie einen Ort, an dem sie ihre Freizeit verbringen konnten. Sie malten, stickten, nähten, lasen und – tranken Tee.

F: Die hohen Mauern, die sich neben dem Teetürmchen erstrecken, gehören zur Bastion Lindenstamm, einem der ältesten Teile des Schlosses. Mit seinen dicken Mauern schützte es die Burg und seine Bewohnerinnen und Bewohner vor Eindringlingen. Die Mauern stammen noch aus der Zeit der Burganlagen, sind also aus dem 12. Jahrhundert.

M: Wenn Sie das Schloss besuchen, können sie auf die Aussichtsplattform des Lindenstamms treten und einen wunderbaren Ausblick über das Jagsttal genießen. Die meisten wundern sich jedoch, dass sie statt Linden lauter Buchen sehen!

F: So ändert sich die Vegetation mit der Zeit. Ihr Weg führt Sie weiter an der Schlossmauer entlang. Nach einigen Metern, dort wo die Bank steht, ist Ihre nächste Station

04 – Hundefriedhof

M: Zidane, Aram, Argo, Robin, Knerz, Rowly, Watson und Zacky – auf dem Hundefriedhof am Karl-Ludwigs-Platz sind die Lieblinge der Fürsten und Fürstinnen der vergangenen Jahrhunderte begraben.

F: Zidane und Watson waren Labradore, Aram war ein Schäferhund, Argo ein brasilianischer Bluthund, Robin war ein Terrier, Knerz ein Langhaardackel, Rowly ein King Charles Spaniel und Zacky war ein Yorkshire-Terrier.

M: Rowlie ist der älteste verstorbene Hund. Er ging 1856 in die ewigen Jagdgründe ein. Wobei wir nicht wissen, ob er tatsächlich an dieser Stelle bestattet ist. Der Stein ist wahrscheinlich erst später gesetzt worden.

F: Der Hund, der nachweislich als erster hier begraben wurde – es ist der Grabstein in der Mitte – war Knerz, der Langhaardackel von Fürst Herrmann. Er starb 1888. Fürst Herrmann hatte angeordnet, den Hund an der Mauer am Karl-Ludwigs-Platz einzuscharren. Da er ihm so viel Freude bereitet und treue Dienste auf der Jagd geleistet hatte. Die Grabinschrift ist schwer zu entziffern. Sie lautet: „Zur Erinnerung an den lieben Knerz, November 1888“.

Dieser Tradition folgend, erhalten bis heute nur die besonderen Lieblinge der Fürstenfamilie ein Grabmal. Denn es lebten über die Jahrhunderte wesentlich mehr Hunde auf dem Schloss.

Allein in den 1590er-Jahren bellten, wachten und jagten hier 73 Hunde, so die Aufzeichnungen.

M: Heutzutage werden die verstorbenen Hunde nicht mehr hier bestattet. Doch sie erhalten ein Grabmal. So auch Zidane, der Labrador von Fürst Philipp, der 2015 in die ewigen Jagdgründe einging. Er erhielt einen historischen Grabstein, damit dieser sich gut in das Ensemble einfügt. 2004, als Fürst Philipp Schlossherr wurde, stieg Zidane vom Schoß- zum Schlosshund auf.

Folgen Sie dem Weg jetzt weiter durch den Laubengang bis zu unserem Rosengarten.

05 – Rosengarten

F: Atmen sie den süßen Rosenduft ein und genießen Sie den wunderbaren Ausblick über das Jagsttal.

M: Ihr Weg hierher führte Sie durch einen Laubengang. Er wurde schon während der Umgestaltung zum englischen Garten angelegt. Doch lange Zeit gab es ihn nicht mehr. Fürst Kraft brachte 1998 nochmal viel Energie auf, um Schloss und Garten in ihren früheren Zustand zu versetzen. Den Laubengang ließ er nach alten Plänen wieder aufbauen. Die Kühle spendenden Bäume sind Hainbuchen.

F: Doch jetzt zum Rosengarten: Er ist auf zwei Etagen mit rot und rosa blühenden Rosen angelegt, links an der Wand stehen Rosensträucher. Was für ein Duft! Die Heckenrosen heißen Raubritter, ihre kugelförmigen Blüten sind rosa. Die gleichen Rosensorten wie hier wachsen auch im Barockgarten, den Sie gleich noch sehen werden.

M: Wenn Sie weitergehen, sehen Sie links einen alten verknorrten Baum. Es ist ein Maulbeerbaum. Eigentlich ist er in subtropischen Gegenden zu Hause. Doch an an seinem Standort an der wärmereflektierenden Wand entwickelt er sich wunderbar. Der russische Zar Nikolaus der Zweite schenkte ihn Fürst Ernst dem Zweiten und Fürstin Alexandra 1896 zur Hochzeit. Seitdem steht er hier, also mehr als 125 Jahre. Im Sommer, wenn er seine Beeren abwirft, ist der Boden unter ihm blutrot gefärbt.

F: Rechts vor dem Schlosscafé steht ein japanischer Kirschbaum. Im Frühjahr zieren ihn rosafarbenen Blüten – rund zehn Tage lang – dann ist die Kirschblütenpracht vorbei. Zur gleichen Zeit feiern die Menschen in Japan Hanami – das Kirschblütenfest.

M: An der kommenden Station sehen Sie unser Schlosscafé. Treten Sie dazu auf die Terrasse.

06 – Schlosscafé

F: Das Schlosscafé mit seinem wunderbaren Ausblick über das Jagsttal wurde 1950 eröffnet, zehn Jahre vor der Eröffnung des Schlossmuseums. Es war der Start für den touristischen Betrieb hier in Langenburg. Anfangs war das Café ein offenes Gebäude. Später haben wir Fenster eingebaut, sodass unsere Gäste nun auch bei Regen diesen wunderbaren Ausblick genießen können. Nachdem in den 1980er-Jahren ein Stückchen Mauer eingerutscht war, haben wir die Terrasse nochmal erweitert. Heute hat das Schlosscafé 150 Sitzplätze im Außen- und 150 Plätze im Innenbereich. Hier können unsere Gäste vor oder nach einem Schlossbesuch Kaffee trinken, ein Eis essen oder Schwarzwälder Kirschtorte genießen.

M: Sie können gerne jetzt schon Platz nehmen – oder später wiederkommmen. Ihr Rundgang geht noch weiter. Gehen Sie bitte den Weg wieder zurück durch den Rosengarten und dann rechts die Treppen hoch in Richtung Zugbrücke, die über den Schlossgraben führt.

F: Der Schlossgraben gehörte ursprünglich zur Wehranlage. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde er in die Garten- und Parkanlage integriert. Die Blumenkübel, die dort stehen, sind alle aus den Jahren 1870 bis 1890.

M: Oben angekommen, biegen Sie bitte rechts ab und gehen vor bis zum Lindenplatz. Von der Mauerbrüstung aus können Sie einen Blick auf den Barockgarten werfen.

07 – Barockgarten

M: Unseren Barockgarten können nur die Gäste der Orangerie besuchen, die am Ende des Gartens liegt. In dem Gebäude, in dem früher Orangen, Zitronen und Ananas wuchsen und gelagert wurden, werden heute Hochzeiten gefeiert. Die erste Orangerie wurde 1756 gebaut. Fürst Ernst der Erste ließ 1853 das zerfallene Gebäude wieder aufbauen. Seitdem die Orangerie 2005 restauriert wurde, dient sie als Event-Location. Einmal im Jahr, zu den Fürstlichen Gartentagen am ersten Septemberwochenende, ist der Garten auch für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

F: Am Barockgarten haben schon viele Grafen und Fürsten Hand angelegt. Graf Philipp Ernst ließ ihn Anfang des 17. Jahrhunderts als Lustgarten mit zwei Gartenterrassen bauen. Unter Fürst Ludwig wurde er Mitte des 18. Jahrhunderts zum Barockgarten umgestaltet. Damals wurden auch die Rosenbögen angelegt. Der erste Brunnen wurde 1776 gebaut, der heutige Brunnen entstand um 1900.

M: Mitte / Ende des 19. Jahrhunderts holte Fürst Herrmann den Gärtner Lebl aus Schönbrunn bei Wien nach Langenburg. Er schmückte den Garten mit Rosenpergola und Ziergewächshäusern. Fürst Kraft ließ ihn 1993/94 erneut restaurieren. Heute kümmert sich Fürstin Saskia darum, dass der Garten grünt und blüht.

F: Die Pflanzen blühen in den Farbtönen rot und weiß – das sind die Farben der Familie Hohenlohe. Ihre Flagge ist rot weiß gestreift. Wenn sie zum Schloss blicken, sehen Sie sie hoch oben auf dem Dach im Winde flattern. Früher zeigte die Fahne an, ob die Fürstenfamilie Zuhause war, verließ sie das Haus, wurde sie eingezogen. Heute signalisiert sie, dass Langenburg ihr Hauptwohnsitz ist. Nur bei besonderen Ereignissen im Schloss, zum Beispiel Geburtstage oder Taufen, wird die prächtige Familienfahne mit Wappen gehisst.

M: Eine Barockterrasse wie diese gibt es nur einmal in Baden-Württemberg. Ihre nächste Station ist am alten Marstall, direkt gegenüber.

08 – Marstall

F: Sie stehen vor dem ehemaligen Marstall des Schlosses, in dem ab 1450 die Pferde-Stallungen der Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg waren. Vor dem Marstall – dort, wo heute der Parkplatz ist – lag der Turnier- und Reitplatz.

Der Marstall zählt mit dem Fruchtkasten – dem Nachbargebäude, zu dem wir gleich mehr erzählen werden – zu den ältesten Steingebäuden Langenburgs. Im nördlichen Gebäudeteil lag einst die Meierei mit Landwirtschaft und Kuhstall.

M: 1970 zog das Deutsche Automobilmuseum in den Marstall ein – mit vielen Oldtimern, darunter die Mercedes-Limousine, in der Queen Elizabeth 1965 Schloss Langenburg besuchte. Heute können Sie hier immer noch einige Oldtimer bewundern.

F: Im oberen Stockwerk lagen früher die Dienstwohnungen des Personals. Heute gibt es dort zwei großzügige Ferienwohnungen, die von Fürstin Saskia mit Liebe zum Detail eingerichtet wurden.

M: Das Steinhaus rechts neben dem Marstall wurde früher Fruchtkasten genannt. Das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert diente als Lagerhaus für Obst und Getreide. Hier gaben die Landwirte ihren Zehnt ab, das war die Steuer, die sie in Form von einem Zehntel des Ernteertrags zahlen mussten.

F: Schauen Sie sich mal den schönen Staffelgiebel an und welch wunderbaren Kontrast er zum flach gedeckten Marstall und den angrenzenden Fachwerkbauten bildet!

M: Später diente der Fruchtkasten als Remise für die Kutschen der Fürstenfamilie. Der Name Remise ist geblieben. Unter ihrem Dach ist heute eine Event-Location mit rustikalem Flair.

F: Das schöne Fachwerkhaus rechts neben der Remise ist das alte Kutscherhaus, in dem früher die Dienstwohnungen der Kutscher und Förster waren. Heute sind unter dem Dach des denkmalgeschützten Gebäudes zwei Ferienwohnungen.

M: Das Hofratshaus gegenüber ist die letzten Station Ihres Spaziergangs.

09 – Hofratshaus

M: Das freistehende Hofratshaus wurde im 17. Jahrhundert als Wohnhaus für Beamte gebaut. 1911 wurde es nach Süden erweitert, 1994 saniert. Seit vielen Jahren beherbergt das Fachwerkhaus den Hohenloher Kunstverein. Im Obergeschoss werden Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Ein Besuch lohnt sich.

F: Zu guter Letzt möchten wir Sie einladen, unser Schloss zu besuchen. Machen Sie einen Rundgang, nehmen Sie an einer Führung teil und tauchen Sie tief ein in die wechselhafte Geschichte der Fürstenfamilie zu Hohenlohe-Langenburg. Es erwartet Sie auch eine verwunschene Schlosskapelle, einer der schönsten Renaissance-Innenhöfe Süd-Deutschlands, ein schmucker Barocksaal und – wie während der Führung schon versprochen – ein sagenhafter Blick vom Lindenstamm über das Jagsttal.

M: Wir hoffen, dass Sie Ihren Spaziergang genießen konnten und verabschieden uns jetzt von Ihnen. Aber vielleicht sehen wir Sie ja noch im Schlosscafé bei einer Tasse Kaffee – und einem wunderbaren Ausblick.

F: Auf Wiedersehen!

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